Wie alles Gesellschaftliche, So
ist auch der Arbeitsmarkt und auch die Mitarbeiterpräferenzen im Wandel.
Erkenntnisse und Techniken, Anforderungen und Bedingungen sind einem steten
Wandel unterworfen. Einiges ändert sich kurzfristig und schnell und eine
Anpassung ist nicht immer einfach. Denn auch Flexibilität hat Grenzen, mal
finanzielle mal ganz banal technische und nicht selten auch menschliche..
Andere Situationen am
Arbeitsmarkt ändern sich langsam manche unmerklich, doch plötzlich genügt man
trotz Ausbildung und fachlicher Kompetenz nicht mehr den Anforderungen. Wer sich damit nicht auseinandersetzt in
seinem Job ist heute ganz schnell Außen vor.
Vor zwanzig Jahren zählten allein
Ausbildung und Qualifikation, Als Effizient galt was sich in Zahlen rechnen
ließ. Verkaufszahlen, Gewinne, minimale Einsatzkosten usw. Die Interessen der
Arbeitnehmer lagen bei maximaler möglicher Entlohnung im Verhältnis zu
minimaler wöchentlicher Arbeitszeit. Betrieblicher Altersversorgung.
Kündigungsschutz und Abfindungen. Gewünscht waren möglichst lang andauernde
Arbeitsverhältnisse. Identifikation mit den Produkten und der Firma selbst
wurde erreicht über langjährige Zugehörigkeit und soziale Absicherung im Alter.
Ganz früher war in etlichen Unternehmen es durchaus Geschäftspolitik
Arbeitnehmer von der Lehre bis zur Rente zu halten. Es gab betriebsinterne
Fortbildungen und Qualifikationen.
Heute sieht das etwas anders aus.
Nicht mehr die Sicherheit des jeweiligen Arbeitsplatzes ist heute im Blickfeld
von unternehmen und Arbeitgebern. Die Gewerkschaften denken da noch etwas
anders. Doch je moderner ein Unternehmen aufgestellt ist je weniger sind diese
Sicherheiten Thema. Heute setzen auch Arbeitnehmer andere Prämissen.
Da zählen zwar auch noch Dinge
wie Vergütung sprich Entlohnung aber betriebliche Altersversorgung ist eher
kein Thema mehr. Identifikation mit den Produkten und der Firma definieren sich
nicht mehr über langjähriges Zugehörigkeitsgefühl sondern direkt über den
Arbeitsplatz, seine Bedingungen und wie ich mich und meine Arbeit innerhalb des
Unternehmens sehe.
Das Wohlgefühl am Arbeitsplatz
wird aber nicht von den Umsatzzahlen bestimmt sondern eher genau andersrum.
Mein Wohlgefühl beeinflusst meine Arbeitsleistung und die wirkt sich dann auf
den Umsatz aus. Es zählen Dinge wie das ausgewogene Verhältnis zwischen Arbeit
und Leben und das nicht getrennt zwischen Arbeitsplatz und Zuhause sondern auch
am Arbeitsplatz selbst. In Zeiten wo Mobbing schon kein Problem mehr ist
sondern Teilweise ein Dauerzustand ist nichts wichtiger ein als ein entspanntes
kollegiales Umfeld am Arbeitsplatz. Schon seit Jahren zeichnet sich die
Änderung ab vom früheren Nebeneinander oder zuarbeitenden Arbeitsverhältnis hin
zum gemeinsamen Arbeiten an dem jeweiligen Projekt. Selbst wenn sich technisch
dadurch nichts ändert, so ist es die Einstellung zu der Arbeit die eine
Änderung erfährt. Weg vom Ich und du und du und er und sie hin zum Gemeinsamen. Die Definition des Einzelnen zur Definition
des Wir. Ein Job will nicht einfach erledigt werden, es sei denn es stellt
sonst keine Anforderungen. Eine Sache von A nach B tragen brauch natürlich
keine voran gegangene Arbeitsplatzbeschreibung und Selbstdefinition. Der
Transport von A nach B will einfach erledigt sein. Doch ein Arbeitsplatz an dem
man viele Stunden, Tage, Wochen und Monate oder gar Jahre zubringt muss mir
attraktiv erscheinen. Je wohler ich mich am Arbeitsplatz fühle, je
leistungskonzentrierter und orientierter arbeite ich.
Klare abgegrenzte Hierarchien mit
ihren eigenen festen Statussymbolen sind auf dem absteigenden Ast und werden
eher belächelt denn angestrebt. Der Job als Herausforderung nicht allein an
berufliche Qualifikation sondern an den Menschen insgesamt ist heute ein
wesentlicher Indikator für einen lohnenden uns interessanten Arbeitsplatz.
Ergonomie nicht nur an die technischen Einrichtungen sondern auch eine Art
ideelle Ergonomie ist durchaus wichtig. Je umfassender der Zufriedenheitsgrad
ist, je Interessanter ist der Job. Je höher ist die Identifikation des
Arbeitnehmers.
Nicht zuletzt ist, allerdings
Branchenabhängig, die Attraktivität des Standorts. Seine soziale Integration in
das Umfeld. In der Walachei seinen Sitz zu errichten kann fatale Auswirkungen haben.
Weite Anfahrtswege sind in Zeiten von extrem kurzen Informationswegen in
einigen Berufen sogar tödlich.
Je komplexer die soziale
Integration des Arbeitsplatzes ist desto attraktiver ist der Arbeitsplatz
selbst und dadurch fällt dann wieder die Integration des Arbeitnehmers und sein
Identifikation entsprechend aus.
Ein wesentlicher Faktor ist dabei
die Einrichtung sozialer Medien deren Bedeutung inzwischen, wenn auch alle
Forschungen noch nicht endgültig ausgewertet sind, sich deutlich ab zu zeichnen
beginnt. Eine Demokratisierung von Informationen sprich Das Aufbrechen nicht
geheimer Firmeninternas aus den Abteilungen in die gesamte Arbeitnehmerschaft,
sorgt für eine weit reichende Identifikation mit dem Unternehmen und schränkt die
Intensität und auch die Menge an Gerüchten ein. Je reger ein Austausch zwischen
den Abteilungen gehalten ist, je komplexer ist eben auch die Integration des
Einzelnen.
Im Idealfall werden Informationen
für Alle innerhalb einer Gruppe erstellt also von mehreren erarbeitet. Auch
hier fördert sich das Wir-Gefühl. Und dann eben in einer noch größeren Gruppe
zur Kenntnis genommen und reflektiert.
Sicherlich liegen auch hier
Gefahren die es so vorher nicht gegeben hat. Ein leichtsinniges ausplaudern
geheimer Firmeninternas die einen
möglichen Kollateralschaden auslösen, ist natürlich nicht aus zu schließen.
Es gibt sogar bereits gezielte
Firmenspionage Indem sich Mitarbeiter in öffentliche Foren von
Konkurrenzunternehmen einloggen um deren Mitarbeiter gezielt aus zu horchen. Wenn ihnen eine Information interessant
erscheint haken sie nach… Erzähl doch mal was du darüber weißt, ist ja
interessant woher hast du denn die Info, weißt du noch mehr darüber?
So kann aus einem tollen
Arbeitsplatz ganz schnell ein Desaster werden. Wenn wir aber als Arbeitnehmer
uns an althergebrachten und sicher auch bewährten festhalten werden wir unsere
Chancen und Möglichkeiten massiv verringern.
Das die Sozialen Netzwerke nicht
mehr weg zu denken sind beweist wohl eindeutig die Existenz von www.kununu.com Solche Plattformen können
einem Unternehmen real Schaden zu führen aber es auch auszeichnen was dann
wiederum auf die Attraktivität des Arbeitsplates hinweist.
Fazit: Wer sich den Anforderungen
des Arbeitsmarktes nicht anpasst wird über kurz oder lang einfach nicht
vorankommen, das gilt für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber gleichermaßen.