Mittwoch, 24. Oktober 2012

Objektive Sujektivität



Im deutschen Sprachalltag, insbesondere in den öffentlichen Bereichen wie Politik und Wirtschaft, aber auch in den Wissenschaften, im Besonderen in den  Geisteswissenschaften wird gern und häufig von *man muss Objektivität bewahren* und *subjektiver Wahrnehmung* gesprochen.

Tatsache, und das objektiv wie auch subjektiv betrachtet ist, dass diese Begrifflichkeiten beide fast immer nicht nur subjektiv eingefügt werden sondern zielgerichtet. Es wird versucht mittels dieser Begrifflichkeiten ein bestimmtes Ziel, eine bestimmte Reaktion zu erreichen.

Ein Politiker will eine bestimmte Idee *verkaufen*. Diese Idee soll im günstigsten fall auf irgendeinem Gebiet der Allgemeinheit zum Nutzen sein, im schlechtesten Fall einer Lobby. Zur Durchsetzung müssen alle ober eine bestimmte Gruppe Einschränkungen hinnehmen. Damit das auch verkauft werden kann wird der betroffenen Gruppe suggeriert das bei objektiver Betrachtung sich die Einschränkungen zum Wohle aller bezahlt machen auch wenn subjektiv der ein paar Einzelne dadurch eingeschränkt werden. Das wird dann mit ein paar markigen Sprüchen gewürzt wie Einer für Alle und Alle für Einen oder man bedient sich FK. Frage nicht was der Staat für dich tun kann, sondern was du für den Staat tun kannst.

Es ist mir übrigens bis heute ein Rätsel warum dieser selten dämliche Spruch so bejubelt wurde. Aber dazu ein andermal mehr

Dadurch wird dem, der mal wieder hinhalten muss suggeriert das ein sich sperren gegen die Einschränkung ein sich verweigern zum Wohle anderer bedeutet das. Das subjektive das Objektive behindert das Subjektivität böse ist, Objektivität aber Gut. Und so wir im Namen des Guten alles entehrt was das eigne Recht auf was auch immer betrifft. Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?

Eine Objektive Betrachtung bedeutet nicht das sie dem Wohl einer bestimmten größeren Gruppe dient wodurch Einzelne sich selbst zurück nehmen. Selbst wenn diese Gruppe Millionen umfasst und nur einer eben benachteiligt ist, das ist allenfalls eine Notwendigkeit aber hat rein gar nichts mit Objektivität zu tun. Ebenso wenig mit Subjektivität sondern allein mit Interessenkonflikten. Eine objektive Betrachtung ist eine reine Betrachtungen der Gegebenheiten ohne jegliche Bewertung oder in eine Vergleichssetzung der Nutznießer.

Menschen jedoch sind nahezu immer subjektiv. Während sie möglicherweise objektive Herangehensweisen benutzen findet immer, vielleicht ein wenig Zeitversetzt eine subjektive Bewertung statt.

Wenn und jedoch unsere eigene Subjektivität bewusst ist, dann können wir dennoch von einer, zumindest eingeschränkten Objektivität ausgehen.