Es wird erzählt, das
man kurz vor seinem Tod, sein ganzes Leben sieht, in so einer Art Video... Ich
hoffe das ich dieses Video niemals sehen werde, denn ich möchte nicht mit
Tränen in den Augen sterben...
Diesen Spruch fand ich in einem Onlineprofil.
Was muss das für ein Leben gewesen sein um diese Erkenntnis
für sich zu empfinden?
Mein eigenes Leben erfuhr viel Gutes. Meine eigene
Ausrichtung ist. Wenn ich kurz vor meinem Tod stehe, dann sagen zu können: „Ich
habe fertig gelebt und es war kein verschwendetes Leben, es war ein gutes Leben.
Ich hatte im Vergleich zu anderen gleicher sozialer Schicht,
gleichen Alters, gleicher Wohngegend ein, wenn auch nicht außergewöhnlich,
gutes Elternhaus trotz, wie man meinen könnte leicht erschwerte Bedingungen.
Mein Vater geboren 1900 auf dem Land in Niedersachsen, meine Mutter 1925 in
Berlin, und ich 1958 auch Berlin ein Wirtschaftswunderkind. Ich hatte, das kann
ich heute mit Freude und Stolz sagen, ein gutes Elternhaus. Ich kannte meine
Eltern nackt was für die Zeit nicht unbedingt üblich war, wusste von klein auf
wo die Kinder herkommen, wie sie da hinein kommen erfuhr ich, als ich danach
fragte. Es gab keine kranken verkorksten Onkel oder Tanten Drogen und Alkohol
besaßen keine Themenproblematik. Alles war einfach normal. Auch wurde ich nicht
blutig geschlagen, war kein Schlüsselkind und hatte alle Kinderkrankheiten überstanden.
Allergien waren mir fremd.
Also zusammen genommen eine gute Kindheit mit Fußball Schule
Eltern und den üblichen Erziehungsfeinheiten dieser Zeit - Musik zu laut, das
ist Hottentottenmusik die Haarlänge-
Auch später waren keine Katastrophen in meinem Leben, erst
als ich mir welche schuf aber da war ich schon fast Erwachsen. Und ich hatte eine
Menge Blödsinn gemacht als Kind, was eben Jungs so anstellen. Doch immer ging
alles gut aus. Nichts hatte ernsthafte Folgen oder bleibende Schäden.
Wenn ich da aus dem Leben anderer Hörte oder heute lese,
dann gruselt es mich. EWs wundert mich auch nicht das es dann zu solchen
Sprüchen kommt wie den oben über den ich schließlich heute stolperte. Sexueller
Missbrauch Alkohol und Drogenkonsum, Krankheiten Unfälle aller Art. Auch hier
wurde ich verschon obwohl ich dem Gevatter Sensenmann mind. 10 x im letzten
Moment von der Schippe sprang.
Ich bin den Nornen zutiefst dankbar dass mir ein solches
Schicksal beschwert wurde die letzten knapp 60 Jahre. Ich habe sicher nicht
alles erreicht was ich mir wünschte, entscheidende Dinge durfte ich nie erleben.
Vater werden ein Kind groß ziehen war mir nie vergönnt.
Aber eine frau mit der ich seit 25 Jahren verheiratet bin.
Und das bin ich glücklich… sagt meine Frau... ich werde dem nicht widersprechen,
ich trau mich nicht.
Leute. Wenn ihr auch sagen könnt Alles in allem war es ein
gutes Leben. Dann dankt euren Göttern, Gott dem Schicksal und gebt zurück was
euch möglich ist denen die weniger gut leben.