Die Bedürfnisse unserer Leidenschaften sind die
Feder unseres Antriebs, alles andere ist nur Schmiermittel, auch der Verstand.
Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch und meine Bedürfnisse
als Feder des Antriebs diese zu erfüllen, dessen bin ich mir sehr bewusst. Aber
das alles andere Schmiermittel ist, inklusive des Verstandes? Als Absolutes
Novum formuliert – das bezweifle ich dann doch. Gerade als jemand der danach
trachtet seine Leidenschaften, Fetische, Interessen mit Herz, Bauch und
Verstand zu leben aus zu leben weiß ich darum. Natürlich gibt es Menschen die
regelrechte Sklaven ihrer spezifischen Leidenschaften sind, doch denke ich, ist
das für Alle an zu nehmen dann doch etwas gewagt. Der Mensch ist viel zu
komplex um nur aus Leidenschaften aus Instinkten zu bestehen. Er hätte zwar
auch ein Sozialleben aber kaum Technologie und schon gar keine nennenswerte
Zivilisation und die Philosophie wäre, wenn überhaupt vorhanden schlicht, sehr
schlicht.
Andererseits, ohne Leidenschaft, hätten wir da überhaupt
Bedürfnisse? Ja, die Grundbedürfnisse Essen, Trinken, Schlafen … ich denke da
an die Maslow Pyramide. Allerdings ist es auch eine Tatsache dass viele
Leidenschaften und die daraus existierenden Bedürfnisse erst künstlich geweckt
werden, ein Bedürfnis geschaffen wird (Marketing – Grundwissen).
Die Verdammung der Leidenschaft, die Leidenschaft als Sünde dar
zu stellen, natürlich sofern es nicht die Leidenschaft umfasst dem Gott zu
dienen, der eben ansonsten jedwede Leidenschaft, jeden Fetisch als Sünde
deklariert. Das halte ich für die krankhafteste Lehre christlicher Kirchen. War
den Jesus selbst nicht leidenschaftlich als er gegen die Geldwechsler und Opferhändler
im Tempel vorging?
Ein jeder lebe seine Leidenschaft mit Genuss und achte sie mit
Verstand dann wird er Nebenwirkungen und eventuellen Schaden geringfügig
halten. Wo aber ein Mensch seine Leidenschaften bekämpft und unterdrückt, der
wird krank an Seele und Körper
Ein Christ ist ein solcher Mensch, der gar kein
Hass noch Feindschaft wider jemand weiß, kein Zorn noch Rache in seinem Herzen
hat, sondern eitel Liebe, Sanftmut und Wohltat. Martin
Luther
Wunschdenken? Realitätsverlust? Gerade Martin Luther war ja nun
ein Mensch, mit viel Wut und Leidenschaft und großem Eifer, hart im Umgang mit
seinen Feinden, und gnadenlos auf die Obrigkeit von Staat und Kirche bedacht.
Luther war in seinem Bestreben ein Eiferer und seine Hetzschriften gegen alles
was nicht seinem Weltbild entsprach waren, wie sag ich es? Deftige Ansagen,
wobei seine Abschrift “Wider den Jüden“ jeden Rassentheoretiker des dritten
Reiches fast in den Schatten stellt.
Ich kenne viele Christen, angefangen vom Feiertagskirchgänger
der seine Kinder auch in den Religionsunterricht sofern e diesen noch gibt auch
hinschickt. Über den jeden Sonntäglichen Kirchenchristen bis hin zu den
Kreationisten und Anhänger der Pfingstbewegung. Von den Zeugen Jehovas über die
Mormonen bis zu den Baptisten und jede Menge diverser Varianten des
Christentums und seine Anhänger. Mit wirklich ganz, ganz wenigen Ausnahmen die
zumindest annähernd diesem Bild entsprachen,. Ansonsten war da nicht Einer.
Sollte tatsächlich nur ein Christ sein wer obigem Bild Luthers entspricht. Dann
wird der Himmel aber sehr dünn besiedelt sein Hochgerechnet vielleicht 100-200
je Generation (alle 25 Jahre) in ganz Europa, weltweit dann vielleicht 1000,
das auf 2000 Jahre hochgerechnet gibt das nicht mal 2 Millionen. Und Luther
selbst? Tja der wird wohl mit seinen Gegnern gemeinsam in der Hölle braten, in
der er die sieht, die nicht denken wie er.
Die glücklichen Sklaven sind erbittertsten Feinde der
Freiheit Marie von
Ebener Eschenbach
Das liegt unter anderem darin begründet das Freiheit auch
Verantwortung, meist für sich und andere bedeutet. Unfrei zu leben ist, gerade
heute für die meisten Menschen recht bequem. Man lässt sich einen,
oberflächlich bequemen Rahmen aus RTL, Bildzeitung, Kino, kurzum Sex, Drugs
& Rock ‘n Roll verpassen. Entwickelt selbst kaum oder Keine Ideen eines
Sinngestalteten Lebens. Sondern befriedigt sich an den Vorgaben seiner Herren
und Meister, und die Matrixfilme werden urplötzlich zur Realität.
Das Leben gilt nichts wo die Freiheit fällt. Theodor Körner
Wenn man das berücksichtigt, werden die Menschenrechte, das GG
zur Farce, nicht das Papier Wert auf dem es geschrieben wurde.
Wer die Kette ehrt, ist der Freiheit nicht Wert.
So viele Menschen sind bereit die Kette, die unsichtbare
Kette moderner Sklaverei mit sich herum zu schleppen. Auch die Sklavenhalter
haben dazu gelernt. Freiheit bedeutet Verantwortung, Anstrengung und
Überlegung. Das Leben soweit als möglich selbstbestimmt zu leben, das wollen
viele heute nicht mehr. Weil eben die moderne Sklaverei so viel bequemer ist.
Das Leben ist eine Komödie für den Denkenden und eine
Tragödie für die, welche fühlen
Hippokrates
Hach ja, wenn es immer so einfach wäre. Denn eine Komödie, die
eigentlich eine Satire ist, ist nicht immer ein Quell der Freude. Bisweilen
aber hat eine Tragödie viel Komik. Vom Standpunkt der Intensität aber gesehen
hat der Spruch aber durchaus seine Berechtigung.
Je näher wir der Natur sind, desto näher fühlen wir
uns der Gottheit. Johann
Wolfgang von Goethe
Wir können die Natur nur dadurch beherrschen, dass wir
uns ihren Gesetzen unterwerfen. Francis
Bacon
Der Mensch hat gelernt das Atom zu spalten, wenn
der Mensch aber weiter so sorglos mit aller Natur umgeht, dann wird das Atom
denn Menschen spalten. A.G.W.
Zusammen gesehen ergibt sich daraus das der Mensch eben nicht,
die Krone der Schöpfung ist wie er sich oft gestellt meint, auch ohne den
biblischen Hintergrund, Es ist dem Menschen zu eigen alles beherrschen zu
wollen was ihm begegnet. Ist dem Menschen aber bewusst dass er nur ein Teil des
Ganzen ist. (Von mir aus auch ein Teil auf vielen Ebenen des Lebens) dann hat
er die Grundvoraussetzung sich innerhalb seiner Möglichkeiten zu entwickeln und
tatsächliche seine Bereiche weitgehend zu beherrschen. Sieht er sich aber als
Krone, als Gott gegebener Herrscher über Allem, dann ist sein Scheitern
vorprogrammiert. Denn alles zu beherrschen dazu bedürfte er unbegrenzt
Möglichkeiten in Jedem und Allem und diese Unendlichkeit billige ich nicht mal
den Göttern zu. Immerwährend ist nur der Wandel, nichts bleibt wie es war, ist
oder sein wird.
Der Weg zur Vollkommenheit und zu jedem
Fortschritt ist die fortwährende Selbstkritik. Arnold Böcklin
Das halte ich für falsch um nicht zu sagen für sehr gefährlich.
Zum ersten glaube ich das es dem Menschen unmöglich ist Vollkommenheit zu
erlangen, wenn selbst die Götter nicht vollkommen sein können (siehe Oben) und
jedem noch so kleinen Fortschritt, sei er nun echt oder nur vermeintlich,
ständiger Selbstkritik zu unterwerfen? Ich glaube dann hätten wir erst gerade
das Rad erfunden. Und wären gerade erst vor 200 Jahren aus den Höhlen der
steinzeitlichen Nomaden gekrochen. Sicher ist Selbstkritik gerade für den
Menschen eine unverzichtbare Methode sich und sein Denken und Tun immer wieder
mal zu überprüfen, gerade wenn es vermeintlich gut läuft. Doch viele >Fehler
entdecken sich selbst wenn man meint einen Schritt weiter zu gehen, respektive
weiter gehen zu wollen. Andauernde Selbstkritik aber verunsichert nur und hält
einfach zu lange auf und führt zu Stillstand.
Die Freiheit besteht darin, dass
man Alles tun kann was einem anderen nicht schadet. Matthias Claudius
Diese Aussage mag sich auf den ersten Blick
für den ausgesprochenen Gutmensch als wahr und schön lesen. Doch ist er
tatsächlich meines Erachtens völliger Blödsinn.
- Wann immer ich meine persönlichen Grenzen, meine Wünsche, mein Wohlgefühl ausdehne und dabei auf andere stoße die entweder vor mir da waren oder zur gleichen Zeit beschränke ich Diesen. Je nach dem Wesen meines “Nachbarn“ verletzt ihn das, oder aber ist ihm völlig egal. Die Bandbreite dazwischen ist vielfältig. Wenn es aber mein Vorbehalt ist nichts und niemanden zu verletzen wird meine Freiheit sehr wenig Spielraum haben. Freiheit hat viele Ebenen. Körperlich geistig, ethisch moralisch religiös gefühlsmäßig sexuell usw. wirklich Freiheit besitzt nicht wer zu Gunsten anderer darauf verzichtet. Wirkliche Freiheit bedeutet entweder nicht von seinem Willen abhängig zu sein, oder aber damit verantwortungsvoll umgehen zu können. Das kann man so gelten lassen. Doch gerade letzteres führ gelegentlich zu Auseinandersetzung die wieder sind aber das natürlichste der Welt. Freiheit fällt uns eher selten in den Schoß. Fast immer muss sie erkämpft werden, egal auf welcher Ebene.
- Ist Freiheit eben nicht Alles tun zu können was man will, das wäre mir schlichtweg zu wenig. Freiheit ist auch, und meines Erachtens vor Allem, Dinge nicht tun zu müssen. Sich nicht sorgen müssen um die Banalität des Lebensunterhaltes. Oder eben ob ich andere verletze. Freiheit hat wie schon oben benannt viele Ebenen und alle werden wir nie abdecken. Denn das wäre wohl vollkommen Freiheit und das wäre so in etwa das buddhistische Nirwana. Sicher aber keine Option in einem Leben auf Erden.
Wie man auch immer diesen vorliegenden Artikel bewertet. Ob man
ihn ganz oder teilweise teilt, in für gut oder schlecht bewertet ist
letztendlich abhängig von der eigenen Sichtweise. Eines aber sollte man für
sich behalten nicht jedem Spruch trauen und 1:1 übernehmen nur weil er als
Sammlung weiser Sprüche in irgendeinem Büchlein steht. Oder einem Autor zugeschrieben
wird der Rang und Namen hat. Nicht selten haben die benannten Autoren nichts
mit der jeweiligen Aussage zu tun oder diese je in Wort oder Schrift geäußert.
Sie werden ihnen einfach schlichtweg untergeschoben. Im Zweifelsfalle verweise
ich wieder auf den Keks aus dem vorherigen Artikel.